Schüleraustausch mit polnischen Schülern aus Śrem

„Wir freuen uns, euch nach langem Warten wiederzusehen.“ Das waren die ersten Worte, als am Montag, dem 24.9., zwölf polnische Schüler aus Śrem bei Poznań ihre Freunde vom Kamenzer Gotthold-Ephraim-Lessing Gymnasium wiedersahen. Ende Februar lernten sie sich in Polen während eines Austauschprogramms bei vielen beeindruckenden Unternehmungen kennen. Nun hatten die deutschen 16- bis 18-jährigen Schüler ein Programm vorbereitet, mit dem sie ihre Heimat zeigen wollten. Gleich vorweg – es fanden alle Polen „bardzo dobrze“ (sehr gut). Zunächst trafen sich alle Montagabend zum gemeinsamen Plausch in der Pizzeria. Am Dienstag bekamen sie während einer Unterrichtsstunde in englischer Sprache Informationen über Sachsen, die deutsche Politik sowie kulturelle und politische Besonderheiten Deutschlands erklärt. Anschließend besichtigten sie das Schulgebäude und traten dann als „Team Polska“ gegen deutsche Schüler im Rahmen des Sportfests zum Volleyball-Wettbewerb an. Am Nachmittag lernten sie Kamenz beim Stadtrundgang kennen, der von Emma Gerntke, einer Gymnasiastin, in englischer Sprache durchgeführt wurde. Unvergesslich wird der Blick über die Dächer von Kamenz vom Turm der Marienkirche bleiben. Ein Höhepunkt des Treffens war der Besuch beim Kamenzer Bürgermeister, Herrn Dantz, der wenige Tage vorher erneut in sein Amt gewählt wurde. Eineinhalb Stunden lang beantwortete er Fragen der polnischen Schüler über Jugendpolitik und Arbeitsverhältnisse. Abschließend informierte sich Herr Dantz über die aktuelle Situation in Polen. Dabei musste er erfahren, dass viele polnische Schüler wegen mangelnder Perspektiven ihr Land verlassen wollen. Bedanken wollen wir uns hiermit auch für die finanzielle Unterstützung unseres Programms bei Herrn Dantz.

Um das Gemeinschaftsgefühl der Schüler zu festigen, verbrachten sie einen Tag mit Übernachtung im Sportheim Deutschbaselitz. Bei der Wanderung um den Großteich, dem Zubereiten des Abendbrotes und am Lagerfeuer beim „Knüppelkuchenessen“ und Singen lernten sie sich besser kennen. Am Donnerstag war die Landeshauptstadt Dresden Ziel der Reise. Nach dem Besuch des Hygienemuseums konnten alle bei herrlichstem Sonnenschein die prachtvolle Silhouette der Stadt bewundern. Eindrucksvoll war der Besuch der Frauenkirche eingedenk ihrer besonderen Geschichte.

Lustig sollte es am Freitag werden. Der Spreewald war das Ziel. „Wir haben ein kaputtes Boot“, riefen manche, als ihr Kajak immer nach links ans Ufer fuhr. Aber nach und nach beherrschten alle das Paddeln. Am Abend trafen sich alle zum zweistündigen Bowling. Dem schloss sich eine sogenannte „Mitbringparty“ an. Von den Eltern zubereitete Speisen wurden verzehrt. „Jedzenie bardzo mi smakuje“ (es schmeckt mir sehr gut) war die einhellige Meinung der Polen und Deutschen.

Von einigen weiteren Höhepunkten soll noch die Fahrt zur Festung Königstein und die Wanderung zum Gohrisch- und Papststein erwähnt sein. Der Blick vom Papststein bei „Kaiserwetter“ dürfte für alle unvergesslich bleiben.

Am Ende konnten die drei polnischen Lehrerinnen Agata, Olga und Ania resümieren, dass das Treffen perfekt verlaufen war. Nie wurden sie jemals vorher derart freundlich aufgenommen und ihnen ein solch abwechslungsreiches Programm geboten. Dafür sei meinen Kolleginnen Frau Hauenschild und Weida sowie allen Schülern und vor allem den Eltern herzlich gedankt.

Ein Dank geht ebenfalls an das Deutsch-Polnische Jugendwerk in Warschau, das durch seine großzügige finanzielle Unterstützung diesen Austausch erst ermöglichte.

 

Dieter Niese

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