Sprachen verzaubern

Sprachenseminar Seifhennersdorf

Von Marvin Pögelt

Ein passenderes Motto hätte es für das diesjährige Sprachseminar in der Sächsischen Bildungs- und Begegnungsstäte „Windmühle" in Seifhennersdorf nicht geben können. Eingeladen hatte das Landesamt für Schule und Bildung, Standort Bautzen sprachbegabte Schülerinnen und Schüler. Das Gotthold-Ephraim-Lessing-Gymnasium Kamenz war dabei gleich in mehreren Sprachen vertreten.
Ziel des Seminars, welches vom 10. bis 13. November 2019 stattfand, war die Vertiefung von Sprachkenntnissen. Dies sollte hauptsächlich durch die Erarbeitung und Aufführung eines Theaterstücks in der jeweiligen Fremdsprache, aber auch durch verschiedene Abendveranstaltungen sowie die Gemeinschaft an sich geschehen.
Ob aus Görlitz, Bautzen oder Radeberg, Zittau oder Weißwasser: Am Sonntagnachmittag, dem 10. November, reisten wir 39 Gymnasiasten, sechs Lehrerinnen und Lehrer sowie Sprachassistenten aus ganz Ostsachsen an.
Die sechs Lehrer der Sprachgruppen, darunter vom Lessinggymnasium Frau Driesnack für Russisch und Frau Malvar für Spanisch, wurden in diesem Jahr von vier Sprachassistenten unterstützt. Diese Muttersprachler bereicherten natürlich die Arbeit in den einzelnen Sprachgruppen, aber auch das Seminar insgesamt, immens. Unter ihnen die Französin Natascha Angot, welche ab sofort auch an unserem Gymnasium den Französischunterricht begleiten wird.
Nachdem die für eine Schulveranstaltung wirklich luxuriösen Zimmer (so manches Hotel ist nichts dagegen) bezogen und das weitläufige Gelände erkundet wurden, durften alle einer Einführungsveranstaltung lauschen, sich bereits in ihren Sprachgruppen kennenlernen und ein Abendessen genießen. Bei diesem gab es eine vorgegebene Sitzordnung, um das Miteinander zu stärken, was mehr oder weniger glückte. Am späteren Abend versammelten sich noch einmal alle Schüler und Lehrer der sechs Sprachgruppen (Russisch, Tschechisch, Polnisch, Latein, Französisch sowie Spanisch), um sich besser kennenzulernen – nicht zuletzt auch beim Polka-Tanzen. 22 Uhr galt, wie an jedem Abend, Nachtruhe, um für den nächsten Tag fit zu sein.
Dieser begann um 8 Uhr mit einem Frühstück, gefolgt von der sprachlichen Erarbeitung der Theaterstücke, einem Fototermin und dem Mittagessen. Anschließend wurde eine Stadtrallye durch Seifhennersdorf veranstaltet. Wenn auch bei eisigen Temperaturen: Lernen konnten wir dennoch etwas über die Stadt. Vor einem Abendessen wurde erneut in den Sprachgruppen gearbeitet. Später am Abend fanden dann die sogenannten „Schnupperkurse" in den unbekannten Fremdsprachen statt. Ob Teegebäck aus Russland, Wahrsagerei aus Polen, Käse aus Frankreich, lustige tschechische Wortspiele, berühmte Zitate der Alten Römer oder spanische ... : Jede Kultur durfte gesprochen, erfühlt und auch erschnuppert werden.
Am Dienstag (12. November) trat der Chor des Seifhennersdorfer Gymnasiums auf. Zuvor wurden in den Sprachgruppen benötigt Requisiten für das Theaterstück gebastelt. Am Abend tanzten wir neben der Polka auch noch einen typischen bretonischen Tanz sowie Macarena.
Nach der letzten Nacht in der „Windmühle" und einem Frühstück mussten wir bereits unsere Koffer wieder packen. Dabei stand der Höhepunkt des Seminars noch bevor: die Theateraufführung, welcher ebenfalls einige Eltern lauschten. So präsentierten nacheinander alle sechs Sprachgruppen das Ergebnis ihrer Arbeit. Auch wenn wir nicht immer alle Fremdsprachen verstehen konnten, die nonverbale Kommunikation und die Handlungen der Stücke halfen ungemein. Zum Abschluss erhielten alle Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte Teilnahmezertifikate.
Uns Kamenzer Schülern, Anna-Luise Schmidt (8A), Mira Rudolph (8C), Lucy
Tübel (8D), Emily Mersch, Yen Thu Nguyen und Marvin Pögelt (9D), aber auch den anderen Schülerinnen und Schülern haben die vier Tage wirklich gefallen. Denn in irgendeiner Art und Weise, sei es durch neu gewonnene Freunde, die lustigen Abendprogramme oder eben die Sprachen, wurden wir alle „verzaubert".

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